Fragmentierung:
Die gesellschaftlichen Systeme sind fragmentiert. Die Medien informieren möglichst neutral, Unternehmen dürfen Gewinne machen und die Politik reguliert und sichert die Macht. Im Prinzip verfolgt jedes System seine eigenen Interessen. Eine Kollaboration und eine gemeinsame Strategie von Zukunft fehlen. Dadurch wird es jedoch schwer bis unmöglich, für die grossen globalen Herausforderungen und übergeordneten Probleme wie Klimaerwärmung gemeinsam Lösungen zu finden.
Quantifizierung / Monetarisierung:
Alles wird in der Gesellschaft quantifiziert. Geld ist das Mittel dazu. Nicht nur Gemüse und Gegenstände erhalten einen Wert, sondern auch Kunst und ideele Arbeit. Deshalb spricht man vom «Arbeitsmarkt», so als ob Menschen Waren sind auf einem Markt. Alles muss zwingend zu Geld werden. Was sich nicht kommerzialisieren lässt, passt nicht. Dabei ist es egal, ob jemand durch Investment-Banking und Casino-Kapitalismus Geld verdient oder mit Aktien bei einem Unternehmen das mit Lebensmitteln oder Rohstoffen handelt.
Akkumulation:
Wachstum und Steigerung der Leistung ist die Grundlage für ein «besseres» Leben der Menschen im aktuellen System. In den Nachkriegsjahren war die Idee die Gleichung von Wachstum gleich Wohlstand sicher richtig. Damals mussten Städte wieder aufgebaut und Infrastruktur errichtet werden. Es gab nich nur Arbeit für alle, sondern gleichzeitig sind auch die Löhne der Menschen massiv gestiegen. Wachstum hatte damals also eine völlig andere Bedeutung und war verantwortlich für gesamtgesellschaftlichen Wohlstand. Alle profitierten. Alle konnten sich Konsumgüter für den täglichen Bedarf leisten. Das ist heute nicht mehr so. Heute ist Wachstum höchstens noch für Schwellen- und Entwicklungsländer relevant, die zum nordeuropäischen und nordamerikanischen Level aufsteigen wollen.
Vergleich / Ranking:
Das Internet hat zusätzlich zur globalen Vergleichbarkeit von Gütern, Dienstleistungen und letzlich der Menschen beigetragen. Alles hat einen Preis. Wer produziert zu welchem Preis? Wer zahlt den besten Lohn? Wer liefert am schnellsten? Wer erwirtschaftet den grössten Profit? Welches Unternehmen ist für Anleger am attraktivsten? Etc.
Im Alltag: Wer hat das schönste Haus? Verdient mein Arbeitskollege mehr als ich? Hat mein Nachbar das bessere und grössere Auto? Wohin verreisen die Bekannten in die Ferien? Etc.
Nach oben ist immer Luft. «The Sky is the limit.» Eine Wachstumsgesellschaft kennt keine Grenzen, weder ökonomisch, noch persönlich. Es gibt immer ein Konkurrenzunternehmen, das besser ist. Es gibt immer jemand, der noch die bessere Ausbildung hat oder intelligenter ist als ich.