Sind Lottogewinner von 220 Millionen wirklich «Glückspilze»?

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Weshalb wird jemand, der im Lotto fast eine Viertel Milliarde gewinnt in den Medien unisono als «Glückspilz» bezeichnet?. Schafft soviel Geld nicht vor allem Probleme? Gleichzeitig verrät die Bezeichnung Glückspilz auch viel über unsere Gesellschaft. Viel Geld zu haben ist immer noch erstrebenswert, auch wenn man es im Lotto gewinnt.

220 Millionen ist viel Geld. Viele Menschen träumen davon, eine solche Summe im Lotto zu gewinnen. Für eine Person in der Schweiz wurde dieser Wunsch nun Wirklichkeit. Aber was soll man mit so viel Geld anfangen?

Macht es wirklich glücklich? Ist man wirklich ein Glückspilz, wenn man plötzlich eine solch hohe Summe auf dem Bankkonto hat? Ist es nicht vielmehr so, dass ein solcher Gewinn sogar lebensbedrohend sein kann? Dasss also der Tag des «Glücks», der Anfang vom Ende bedeuten kann? Klar, mit so viel Geld kann man sich alles kaufen? Aber Konsum macht bekanntlich nicht glücklich.

Screenshot von srf.ch

Glücklichkeit und Sinn im Leben sind eher die immateriellen Güter, also Freund und die Familie. Wer so viel Geld gewinnt, hat nicht nur schnell neider, sondern auch schnell ganz viele neue Freunde, die ebenfalls etwas vom grossen Kuchen haben wollen. Es sind aber keine echten Freunde.

Gleichzeitig ist so ein Gewinn dermassen einschneidend im Leben, dass es die meisten Menschen wohl gar nicht verkraften können. Man kann sich ein grosses Haus kaufen – oder gleich mehrere Häuser – grosse teure Autos, eine Yacht und zu arbeiten braucht man auch nicht mehr. Ok, schön. Und jetzt. Das hat uur Folge, dass das eigene Leben nur noch durch das Geld definiert wird. Sinnliche und ideelle Inhalte verschwinden und machen das Leben letztendlich inhaltslos.

Auch die Medien sollten endlich aufhören, solche Gewinner:innen als «Glückspilze» zu bezeichnen. Damit wird ein Framing transportiert, dass es immer noch erstrebenswert ist, möglichst viel Geld zu haben.

Immer grössere Lottogewinne machen auch Angst. Was, wenn solche Millionen in die falschen Hände gelangen? Würde das Geld beispielsweise jemand gewinnen, der extrem rechte Positionen vertritt, könnte diese Person damit auch Unheil anrichten und Projekte finanzieren, die der Gesellschaft und der Demokratie nicht gut tun würden.

Wer zwei, drei Millionen im Lotto gewinnt, hat vielleicht wirklich Glück, da er sich – zumindest finanziell – keine Sorgen mehr machen muss. Aber mit einer Viertel Milliarde sind die Dimensionen anders.

Nicht jeder wird mit diesem Geld eine Stiftung gründen oder wohlmeindende soziale projekte unterstützen. Angesichts der immer höheren Gewinnsummen, wäre es vielleicht vorteilhaft, wenn es ein Gesetz geben würde, dass die Gewinner:in dazu verpflichtet, einen Teil der Summe in einen sozialen Fonds einzuzahlen, der auch anderen Menschen zugute kommen würde.

Ich bin jedenfalls froh, stecke ich nicht in der Haut des «Glückspilzes».

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