Blaue Ressource: Wasserdiebstahl wird zunehmend zum Problem

Wasser ist in rauen Mengen vorhanden. Aber nicht endlos verfügbar. Zunehmend wird Wasser illegal aus Flüssen, Seen oder Hydranten abgezapft. Bild: phb.
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Es klingt verrückt: Aber 30% bis 50% der weltweiten Wasserversorgung wird jedes Jahr gestohlen. Vorallem in der Landwirtschaft wird laut einer neuen Untersuchung Wasser gestohlen. In einer Zeit zunehmender Trockenheit durch die Klimaerwärmung wird Wasserdiebstahl zu einem zusätzlichen Problem. Wasserdiebstahl gibt es auch in Ländern wie der Schweiz oder Deutschland.

Wasserdiebstahl gibt es vorallem in ärmeren Ländern des Südens, aber auch in reicheren Gegenden des Nordens, heisst es in einer Studie der Universität Adelaide. Für die Studie haben die Autoren den Baumwollanbau in Australien, den Marihuanaanbau in den USA und den Erdbeeranbau in Spanien untersucht.

Begünstigt werde der Diebstahl durch die Verknappung von Wasser aufgrund der Klimaerwärmung, heisst es im Bericht. Ausserdem seien soziale Probleme wie Unsicherheit über die zukünftige Wasserversorgung weitere Gründe, die zu einem Diebstahl der kostbaren Ressourcen führten.

Wasserdiebstahl dargestellt in einem Video der Universität Adelaide.

Laut Studienautor Adam Loch vom Centre for Global Food and Resources der Universität Adelaide, würden Bauern oder Gemüseproduzenten oft Wasserdiebstahl betreiben, um eine Ernte am Leben zu halten. Die Kosten für einen Ernteausfall übersteigen oft die Kosten einer alfälligen Strafe, weshalb Diebstahl attraktiv sei.

In Australien wurden Diebstähle bei Baumwollbewässerungsanlagen erstmals 2017 aufgedeckt. Die dortigen Bauern entnahmen trotz Verboten zum Schutz der Umwelt Wasser für ihre Plantagen. Daraufhin wurden strengere Regeln und Überwachungen eingeführt. Das Ergebnis waren mehrere erfolgreiche Strafverfolgungen.

Gemäss Adam Loch kommt es vor allem dort zu Diebstählen, wo es keine oder nur unzureichende Kontrollen und Gesetze gibt. Oft würden mit dem gestohlenen Wasser dank der Ernten massive Gewinne erwirtschaftet. Laut Interpol wird jährlich 30% bis 50% der weltweiten Wasserversorgung unrechtmässig entwendet und abgezapft.

Oft werden demnach Behördenvertreter, die Wasserdiebstähle aufdeckten, von den Nutzniessern des gestohlenen Wassers, angegriffen. In den USA haben beispielsweise Marihuanabauern Wasser aus Hydranten gestohlen, während die Polizei nur machtlos zugesehen hat.

Durch Investitionen und Technologien im Bereich der Wassereffizienz wird weltweit in der Landwirtschaft daran gearbeitet, Wassermengen einzusparen. Mit neuen Technologien können 10% bis 20% des Wassers gespart werden. Könnte zusätzlich das gestohlene Wasser wieder dem normalen Kreislauf zugeführt werden, wären die Einsparungen enorm.

Wasserdiebstahl gibt es nicht nur in den USA, Australien oder in Spanien. Auch in Ländern wie der Schweiz und Deutschland werden regelmässig Hydranten angezapft. Im Kanton Aargau werden Hydranten deshalb teilweise plombiert.

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