CCPI: Kein Land erhält die Bestnote beim Klimaschutz

Es wird wärmer auf der Erde. Jeder Strich ist die Durchschnittstemperatur in der Schweiz für ein Jahr seit dem 19. Jahrhundert als Farbe kodiert. Grafik: Hawkins/ClimateLabBook
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Umweltschutzorganisationen beurteilen jährlich die Klimaschutz-Bemühungen von 57 Staaten sowie der EU und den USA. Die Schweiz hat sich von Rang 16 auf Rang 14 «verbessert», aber es reicht immer noch nicht, um das Pariser Abkommen einzuhalten. Kein einziges Land belegt den ersten Rang. Eines ist sogar «desaströs» im Umgang mit der Klimakrise. Alle Länder sind nicht auf dem versprochenen Weg, die Treibhausgase zu minimieren, um das Pariser Abkommen zu erreichen.

Es ist fast wie an den olympischen Spielen. Nur ohne Medaillen. Kein Gold, kein Silber und kein Bronze. Die Podestplätze eins bis drei bleiben leer.

Die Liste beginnt mit Rang vier. Darauf zu finden der «Gewinner» Schweden. Für den ersten Rang hat es nicht gereicht. Für den zweiten und dritten auch nicht.

Der Klimaschutz-Index 2021 – CCPI – der Umweltorganisationen Germanwatch, Climate Action Network und New Climate Institute kategorisiert jährlich 57 Staaten nach Treibhausgas-Emissionen, erneuerbaren Energien, Energieverbrauch und Klimapolitik.

Noch immer sei kein Land auf dem Weg, das Pariser Klimaziel zu erreichen, teilen die Autorinnen und Autoren der Studie mit. Die Schweiz hat gegenüber dem letztjährigen Report fünf Ränge gutgemacht und landet nneu auf Rang elf. Deutschland klettert von Rang 23 auf Rang 19. Die EU kann sich in der Gesamtwertung um sechs Plätze verbessern und landet auf Rang 16. Dies ist laut den Autor:innen weniger auf tatsächlich weniger CO2-Emissionen oder erbeuerbaren Energien zurückzuführen, als vielmehr auf eine bessere Klimapolitik. Ob sich die neue Politik positiv auf das Klima auswirken wird, zeigt sich erst in einigen Jahren.

Die ersten 20 Positionen der insgesamt 57 Länder im Klimaschutz-Index 2021. Grafik: Germanwatch

In immerhin 32 der untersuchten Ländern – also mehr als der Hälfte – sind die CO2-Emissionen jedoch leicht zurückgegangen. Die Autor:innen vermuten denn auch, dass der Höhepunkt der Treibhausgasemissionen erreicht sein könnte. Das heisst also, dass es ab jetzt nicht weiter aufwärts geht, sondern tendenziell eher abwärts, hin zu weniger Emissionen.

In 38 Ländern (zwei Drittel) werden nun mehr als zehn Prozent der insgesamt benötigten Energie aus erneuerbaren Energien gewonnen – in zwölf davon sogar mehr als 20 Prozent.

Präsentation des Klimaschutz-Index 2021.

Das Schlusslicht des Rankings bilden auch dieses Jahr die USA. Kein Wunder: Hat doch Donald Trump in den vergangenen vier Jahren punkto Klimapolitik vielmehr Schaden angerichtet als Fortschritt erzielt. Unter Trump sind die USA sogar aus dem Klimaabkommen der Uno ausgetreten. Ob sich die USA beim kommenden Ranking verbessern, hängt davon ab, ob der unter dem gewählten Präsident Joe Biden eingesetzte Sonderbeauftragte für Klimaschutz, John Kerry, tatsächlich vorwärts macht mit einer progressiven Klimapolitik, so wie das Biden im Wahlkampf versprochen hat.

Wie gesagt, keines der in der Liste aufgeführten Länder hat eine Bestnote. Keines der Länder ist auf dem Weg, das Klimaziel der Uno zu erreichen. Deshalb liegt die Hoffnung nun in Brüssel. Heute und morgem entscheiden die EU-Staats- und Regierungschefs über das Klimaziel 2030.

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