Klimakrise: Schweiz verfehlt CO2-Reduktion bisher deutlich

Schweizerinnen und Schweizer lieben ihr Auto. Im Verkehrssektor wurden 2019 und 15 Millionen Tonnen CO2 ausgestossen. Foto: phb
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Die Schweiz hat das CO2-Ziel für das Jahr 2019 verfehlt. Der Rückgang der Treibhausgase geht viel zu langsam voran. Eigentlich sollten die Treibhausgase 2019 gegenüber 1990 um 20 Prozent reduziert werden. Entschlossenheit und echtes Engagement gegen die Klimaerwärmung sieht anders aus. 

Bis 2050 muss die Schweiz ihre Treibhausgase auf null reduzieren. 2050? Das Sind ja noch fast 30 Jahre, deshalb eilt es ja auch nicht. Diesen Eindruck vermittelt zumindest die offizielle Schweiz. 2019 sind die Treibhausgase lediglich um 0.3 Millionen Tonnen gegenüber 2018 zurückgegangen. Dies geht aus dem Treibhausgasinventar des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) hervor. Zwar liegen die Emissionen 14 Prozent unter dem Niveau von 1990, das reicht aber noch nicht, um das 1.5-Grad-Ziel zu erreichen.

Gemäss dem CO2-Gesetz müsste die Reduktion pro Jahr aber mindestens eine Million Tonnen betragen. Um bis 2050 null Emissionen zu erreichen, ist sogar eine jährliche Reduktion von zwei Millionen Tonnen nötig. Die Schweiz verfehlt bisher also ganz klar die CO2-Ziele.

Rund drei Viertel des Treibhausgas-Ausstosses der Schweiz entsteht durch die Nutzung von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas, Benzin und Diesel, allen voran im Verkehr, zur Beheizung von Gebäuden und in der Industrie. Ein Viertel der Emissionen geht auf die Landwirtschaft zurück.

Die Emissionen sind in der Schweiz in sämtlichen Bereichen zu hoch. Im Strassenverkehr liegen die Emissionen noch immer ein Prozent über dem Wert von 1990, obwohl sie schon längstens unter diesem Wert liegen sollten. Aber auch in der Industrie und den Haushalten, die noch oft mit Ölheizungen betrieben werden, sind die Emissionen in den vergangenen Jahren kaum zurückgegangen oder verharren auf stabilem Niveau.

Sogar für das Jahr 2020 sieht es nicht viel besser aus, trotz der heruntergefahrenen Wirtschaft aufgrund der Pandemie. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) kürzlich in einer Studie aufgezeigte, erreichten die CO2-Emissionen Ende 2020 bereits wieder das Niveau von vor der Coronakrise.

Enttäuscht seigt sich auch Klimastreik Schweiz in einer Mitteilung. «Diese Zahlen sind ein Skandal. Mit diesem Reduktionstempo erreichen wir null Treibhausgas-Emissionen in 154 Jahren.»

In den kommenden Jahren müssen nun endlich entschiedene und einschneidende Massnahmen umgesetzt werden. Bis 2030 müssen die Emissionen mindestens um 50 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. Alles andere ist ambitionslos. 

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