Weltweit steigt der Verbrauch von Kohle und CO2-Emissionen nehmen zu

Der Energiehunger der weltweiten Volkswirtschaften ist ungebremst. Im Bild das Atomkraftwerk Gösgen. Foto: phb
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2021 werden die weltweiten Treibhausgas-Emissionen wahrscheinlich den zweitgrössten jährlichen Anstieg in der Geschichte verzeichnen. Der Grund sind Staaten, welche zur Wiederbelebung ihrer Volkswirtschaften nach dem Corona-Lockdown massive Geldmengen in fossile Brennstoffe investieren. In den USa und China steigt zudem der Verbrauch von Kohle.

Bereits vor rund zehn Jahren hatte es einen sogenannten Rebound-Effekt in grösserem Ausmass gegeben. Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 haben Staaten in den folgenden Jahren durch Investitionen ebenfalls dafür gesorgt, dass «die Wirtschaft» wieder in Gang gekommen ist. Der CO2-Ausstoss stieg nach der Finanzkrise markant um sechs Prozent an. 

Wie bereits vor einem Jahrzehnt, hat auch der aktuelle Aufschwung weitreichende Folgen für die Erreichung der globalen Klimaziele. Das Tragische: Die Staaten versuchen mit möglichst billiger und schmutziger Energie ihre Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen. Entschiedenes handeln ist nun wichtiger denn je, heisst es im neuen Global Energy Review  der Internationalen Energieagentur, IAEA.

Durch die Wiederankrubelung der Wirtschaft nach den Shutdowns und Lockdowns der vergangenen Monate, sind die Nutzung von Kohle und fossilen Brennstoffen stark angestiegen. Am stärksten ist der Anstieg in den USA und in Asien. Besorgniserregend für die Energieagentur ist die Tatsache, dass mehr Kohle verbraucht wird, obwohl die Preise für erneuerbare Energien in den vergangenen Monaten gesunken oder sogar billiger als Kohle geworden sind. Die IAEA prognostiziert einen Anstieg des Kohleerbrauchs für 2021 um von 4.5 Prozent. 

Während sich die meisten Länder auf Netto Null für das Jahr 2050 geeinigt haben, lässt sich China bis 2060 Zeit und plant für die kommenden Jahre sogar noch den Bau neuer Kohlekraftwerke. Immerhin plant der US-Klimabeauftragte John Kerry eine engere Zusammenarbeit in Klimafragen mit China. Militärisch und wirtschaftlich seien die beiden Länder nach wie vor Kontrahenten, bei der Klimapolitik würden sie aber auf der gleichen Seite stehen, hat Kerry diese Woche im Hinblick auf einen US-Klimagipfel angekündigt. US-Präsident Joe Biden richtet diese Woche eine Klimakonferenz aus, zu der rund 40 Staats- und Regierungschefinnen eingeladen sind. 

Nicht nur in China, auch in den USA steigt der Verbrauch von Kohle an. Donald Trump hat zahlreiche unter Barack Obama eingeführten Regelungen zur Eindämmung der Kohlenutzung in Kraftwerken aufgehoben. Überhaupt hat Trump einen Scherbenhaufen hinterlassen und während seiner Amtszeit zahlreiche Umweltmassnahmen zugunsten der Wirtschaft gelockert. Biden muss nun Trumps Schaden beheben und den Staats-und Regierungschefinnen klar machen, dass die USA nun wieder mit an Bord sind im Kampf gegen die globale Erhitzung.

2020 sind die weltweiten CO2-Emissionen um sieben Prozent zurückgegangen, bereits Ende 2020 erreichten sie allerdings in einigen Branchen wieder das Niveau von 2019. Für 2022 rechnet die IAEA sogar noch mit einem weiteren Anstieg, sollten die Fluggesellschaften wieder ihren «Normalbetrieb» aufnehmen. Vor der Krise war die globale Flugbranche für zwei Prozent der Emissionen verantwortlich, zurzeit liegt dieser Wert deutlich tiefer, weil noch immer Reisebeschränkungen gelten.

Gemäss dem Global Energy Review entsteht der grösste Teil der CO2-Emissionen durch die Energienutzung. Bis Ende jahr dürfte der Ausstoss auf 1.5 Milliarden Tonnen ansteigen. Das ist ein Anstieg um fünf Prozent. Insgesamt befinden sich demnach Ende des Jahres 33 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in der Atmosphäre.

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