41 Millionen Menschen sind weltweit von einer Hungersnot bedroht

Lebensmittel sind im Norden nicht nur im Überfluss vorhanden, sondern oft auch ungesund und krankmachend. Foto: phb
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Klimakrise, Wirtschaftskrisen und Kriege lassen weltweit erstmals wieder mehr Menschen hungern. Die Uno warnt bereits vor erneuten Hungersnöten. Während Menschen im Süden zunehmend hungern, verteidigen die Menschen in nördlichen Ländern trotz Klimakrise ihren auf Überfluss basierenden Lebensstil. 

Den globalen Hunger zu bekämpfen war eines der 17 UN-Entwicklungsziele, die im Jahr 2000 verabschiedet wurden. 2015 wurden die Entwicklungsziele durch «Transforming our World: The 2030-Agenda for Sustainable Development» ersetzt, damals wurden die Ziele noch ambitionierter gesetzt.

Jetzt im Jahr 2021 läuft die Bekämpfung des globalen Hungers gerade in die gegenteilige Richtung. Seit Jahren nicht mehr haben auf der Welt so viele Menschen an Hunger gelitten wie heute. Gemäss einem neuen Bericht der Uno stehen weltweit derzeit etwa 41 Millionen Menschen «am Rande einer Hungersnot». 2019 waren es noch 27 Millionen. 

584.000 Menschen in Äthiopien, Madagaskar, dem Südsudan und im Jemen leiden bereits unter hungerähnlichen Bedingungen. Aber auch Nigeria und Burkina Faso sind derzeit von erneuten Hungersnöten bedroht. Gemäss dem Welthunger-Index 2020 weisen derzeit vier Länder heute höhere Hungerwerte auf als noch 2012. Dazu gehören beispielsweise Kenia, Madagaskar, Venezuela und Mosambik. Weltweit leiden derzeit fast 700 Millionen Menschen an Hunger oder Unterernährung.

Gründe für die neue Hungerkrise gibt es viele. Da ist einerseits die Klimakrise, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen erschwert und die Ernten bedroht. Ausserdem sind die meisten der genannten Länder demokratiepolitisch instabil und von kriegerischen Konflikten geprägt. Klimakrise und Kriege wiederum schwächen die Wirtschaft. Schlechte Ernten, Dürren und Kriege treiben ausserdem die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe, was die Situation für die Menschen zusätzlich verschärft.

Alleine der Preis für Mais ist gemäss der UN-Agentur WFP innert eines Jahres um 90 Prozent gestiegen. In Ländern wie Libanon, Sudan, NIgeria, Venezuela oder Simbabwe wurden die Preise für Lebensmittel zusätzlich in die Höhe getrieben aufgrund von Währungsabwertungen. Zusätzlich verschärft hat sich die Situation für die Menschen durch die Covid-Pandemie.

Wer in einem politisch unsicheren Land lebt, in dem er sich keine Lebensmittel leisten kann, oder sogar hungern muss und die klimatischen Bedingungen zunehmend dramatischer werden, ist verständlicherweise gezwingen, aus seinem Land zu fliehen. Viele Menschen in nördlichen reicheren Ländern verstehen diese Zusammenhänge oft nicht und wollen auf Biegen und Brechen die überbordende Fast-Food-Kultur des Überflusses vor dem angeblichen Untergang «retten».

Vor dem Hintergrund des Überflusses und der Verschwendung im Norden, ist die drohende Hungersnot im Süden umso bedenklicher.

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