Den grossen Flüssen geht es weltweit schlecht – vor allem im reichen Norden

Die in der Spree in Berlin lebenden Fische haben ebenfalls schon bessere Zeiten erlebt. Besonders katastrophal ist der Zustand von Flüssen nämlich in reichen Ländern in Europas und Nordamerikas. Foto: phb
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In den vergangenen 50 Jahren sind die Fischbestände in den grossen Flüssen auf der Erde um 76 Prozent zurückgegangen. Der Einfluss von uns Menschen wird immer spürbarer. Vor allem Verschmutzung, Staudämme, Überfischung und schädliche Landwirtschaft machen den Gewässern zu schaffen.

Während die Menschheit versucht, das Coronavirus in den Griff zu bekommen, sterben die Ökosysteme einen langsamen Tod. Auch den Flüssen geht es immer schlechter. Gemäss einer neuen und umfassenden Studie sind von allen weltweiten Flüssen nur noch 14 Prozent von menschlichen Einflüssen verschont geblieben.

Mehr als die Hälfte aller Flüsse sind sogar tiefgreifend und massiv beeinträchtigt, schreiben die Wissenschaftler:innen in ihrer Studie im Magazin Science. Besonders hoch ist der Schaden bei Flüssen in Westeuropa und Nordamerika. Es sind Regionen in denen vorwiegend wohlhabende Bevölkerungen leben. Umso höher also der Wohlstand, desto gravierender die Auswirkungen auf die Gewässer. 

In den weltweiten Flüssen leben etwa 17.000 Fischarten. Sie machen ein Viertel aller Wirbeltiere auf der Welt aus. Diese Fische sind nicht nur Nahrung für Millionen von Menschen, sondern ihr Lebensraum ist auch ein wichtiger Wasserspender für die Menschen. Gibt es keine Fische und kein sauberes Wasser mehr, haben Menschen zunehmend ein Problem. 

Weltweit sind die Fischpopulationen seit 1970 um 76 Prozent zurückgegangen. In Europa sogar um 93 Prozent, wie die neu Untersuchung zeigt. Das ist alarmierend. Erschreckend ist auch die Tatsache, dass weltweit nur noch ein Drittel aller Flüsse frei fliessen kann, weil es praktisch in allen grösseren Flüssen Staudämme gibt. 

Neben steigenden Wassertemperaturen als Folge der Klimaerhitzung sowie Verschmutzung, Staudämmen oder Überfischung machen auch Arten aus anderen Regionen der Erde wie Welse oder asiatische Karpfen den Stören zunehmend den Lebensraum streitig. Karpfen, Wolfsbarsch und Tilapia finden vermehrt einen neuen Lebensraum in stillen Gewässern in der Nähe von Staudämmen. Dies führt zu einer Homogenisierung der Fischpopulationen.

Für die Flüsse bedeutet das, dass sie weniger gut mit Umweltveränderungen wie der Klimaerwärmung zurecht kommen. Für die Studie wurden 2500 Flüsse untersucht. «Gesunde» Flüsse mit einer grösseren Artenvielfalt gibt es demnach einzig noch in den Ländern Südamerikas, Afrikas sowie Australien.

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