Bei Strategien, wie die globale Erwärmung eingegrenzt werden könnte, geht es vor allem um Kohlendioxid. Allerdings ist auch Methangas, das beispielsweise bei der Rinderzucht entsteht, für die globale Erwärmung verantwortlich. 2020 haben die Emissionen von Methangas eine neuen Rekord erreicht.
Auf der Erde leben etwa eine Milliarde Rinder. Die meisten davon landen auf unseren Tellern. Rinder setzen durch ihren Verdauungsprozess Methangas frei. Die Emissionen von Methangas bei der Rinderzucht sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen, weil parallel weltweit der Konsum von Fleisch zugenommen hat. Obwohl der Anteil von Methan geringer ist bei der Erderwärmung als CO2 hat es einen erheblichen Einfluss auf das Klima.
Gemäss einer wissenschaftlichen Studie könnte die Eindämmung von Methangas-Emissionen entscheidend dabei helfen, das Pariser Abkommen, also die Erderwärmung im Vergleich zur Zeit vor der industriellen Revolution auf maximal zwei Grad zu begrenzen, helfen.
Für die Arbeit, die in der Fachzeitschrift «Environmental Research Letters» erschienen ist, haben die Wissenschaftler:innen des Environmental Defense Funds errechnet, dass mit bereits existierenden Massnahmen und Technologien die Methan-Emissionen bis 2030 um die Hälfte reduziert werden könnten. Folgen der Klimaerwärmung wie steigende Meeresspiegel oder Schäden in den Ökosystemen könnten demnach zumindest verlangsamt werden. Die Autorinnen und Autoren gehen sogar davon aus, dass durch eine sofortige Reduzierung von Methangasen die Erwärmung um 30 Prozent verlangsamt werden könnte.
Neben der Rinderzucht entweicht Methangas auch bei Lecks von Öl- und Gasleitungen. Würden diese Lecks konsequent eingedämmt und Rindern andere Futterergänzungsmittel verabreicht, könnten eine Reduzierung der Emissionen erreicht werden, so die Forscher:innen eingeschränkt werden. Würden alle bereits bestehenden Massnahmen konsequent umgesetzt, könne damit der Anstieg der Temperatur bis Mitte des Jahrhunderts um ein Viertel bis ein halbes Grad begrenzt werden.
Obwohl Methan nur zu etwa einem Viertel an der Erderwärmung beteiligt ist und es sich in der Atmosphäre rascher abbaut – CO2 hält sich über Jahrhunderte in der Atmosphäre – hat es eine fast 30 Mal stärkere Wirkung auf das Klima.