Macht die Politik bezüglich Klimaerwärmung weiter wie bisher, dürfte es bis 2100 rund drei Grad wärmer werden gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter. Ein solcher Temperaturanstieg würde dazu führen, dass riesige Eisschilde an den Polkappen abschmelzen. In der Folge würde der Meeresspiegel drastisch ansteigen. Wissenschaftler:innen rechnen damit, dass dieser Prozess bereits 2060 beginnen könnte.
Um 17 bis sogar 21 Zentimeter könnte der Meeresspiegel bis Ende dieses Jahrhunderts ansteigen, sollte die Politik weitermachen wie bisher. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Gemäss der Studie wäre der Eisverlust in der Antarktis für «mehrere Jahrhunderte irreversibel». Bereits ab 2060 könnte es demnach zu einem sprunghaften Anstieg des Eisverlustets in der Antarktis kommen.
Selbst wenn sich die globale Politik jedoch zusammenraffen kann und das Pariser Abkommen mit einer Temperaturbegrenzung von maximal zwei Grad erreicht wird, steigt der Meeresspiegel noch immer um sechs bis elf Zentimeter. Das Problem: Die Eisschilde der Antarktis wachsen nicht einfach nach. Eis, das einmal verloren ist, bleibt verloren. Zumindest für die kommenden paar Tausend Jahre.
Weil sich die Atmosphäre und die Meere erwärmen, wird die Antarktis buchstäblich ausgehöhlt. Warmes Meerwasser gelangt in die Gletscherspalten und spaltet die sogenannten Verankerungspunkte, die die grossen Eismassen an den darunterliegenden Felsmassen zusammenhalten.
Wirklich besorgniserregend wird der Meeresanstieg für die Menschen die ab dem Jahr 2100 leben. Im Extremfall, falls die Treibhausgasemissionen ab jetzt praktisch nicht reduziert werden, wird der Meeresspiegel alleine durch das Abschmelzen der Antarktis bis 2200 um 57 Meter ansteigen. Die Welt wäre danach eine völlig andere und die Menschen des 22. Jahrhunderts müssten nicht nur mit den Konsequenzen leben, sondern sich als Gesellschaft völlig neu orientieren.