Klima: 23:45 oder bereits 12:05? Mehrheit der Menschen ist optimistisch

Während die meisten Menschen glauben, das Klima sei noch zu retten, sehen es Teilnehmer:innen einer Fridays for Future Demonstration in Berlin etwas realistischer. Handelt endlich, so die Aufforderung. Foto: Wikimedia
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Gemäss einer globalen Umfrage glaubt mehr als die Hälfte der Menschen, die Klimakrise könnte zum Guten gewendet werden. Gleichzeitig sehen die meisten Menschen nicht ihr eigenes Land als Ursache für die Klimakrise, sondern andere Länder. Ziemlich paradox. 

Ist es bereits zu spät, die Klimaerhitzung zu verlangsamen? Oder haben wir noch genügend Zeit? Während die Uhr tatsächlich bereits auf fünf nach zwölf steht, sind die meisten Menschen in den 16 befragten Ländern optimistisch. Also eher viertel vor zwölf als fünf nach zwölf.

Im Durchschnitt gaben 54 Prozent der befragten Menschen an, es bestehe noch genug Zeit, den Planeten zu retten. Und 51 Prozent der Befragten glauben sogar, dass ihr persönliches Verhalten positiven Einfluss auf das Klima habe.

Optimistmus ist gut. Ob er allerdings auf der Titanic nach dem Zusammenprall mit dem Eisberg noch etwas genützt hat, ist fraglich. Bereits heute hat der Mensch die Ökosysteme derart verändert, dass Kipppunkte erreicht sind oder jeden Augenblick erreicht werden.

Paradox ist die optimistische Haltung der Mehrheit der Menschen auf der Welt auch, weil sie sich offenbar selber als nicht Teil des Problems sehen. Die meisten sind gemäss der Umfrage von Mintel der Auffassung, ihr eigenes Land leide zwar stark unter dem Klimawandel, verursacht werde die Krise aber von anderen Ländern. 44 Prozent glauben, ihr Land leide, aber nur 33 Prozent sehen ihr eigenes Land als Verursacher der Klimakrise.

Menschen in Italien (20 %), Brasilien (21 %), Spanien (29 %)  und Südkorea (24 %)waren am häufigsten der Meinung, ihr Land trage keine Schuld. In Grossbritannien (44%, Deutschland (45%), den USA (46%) und Kanada (51%) war dagegen die Einsicht gross, ihr eigenes Land sei mitverantwortlich.

Es ist bedenklich, dass auch im Jahr 2021 offenbar noch viele Menschen nicht begriffen haben, dass ihr eigenes sowie das kollektive Handeln massive Auswirkungen auf das Klima haben. Gerade das Verhalten der einzelnen Menschen aufgrund von Konsum, Flugverkehr oder Autofahren beeinflusst das Klima besonders stark.

Sehr pessimistisch sind übrigens die Menschen in Japan. 35 Prozent der Befragten glauben, es sei schon viel zu spät, um das Problem noch in den Griff zu bekommen. 85 Prozent der Japaner:innen sind sogar überzeugt, dass es nicht viel bringt, das eigene Verhalten zu ändern. 

Die Umfrage fand in 16 Ländern statt: Brasilien, Indien, China, Japan, Großbritannien, die USA, Italien, Spanien, Südkorea, Australien, Thailand, Kanada, Irland, Frankreich, Polen und Deutschland. Sie wurde der Marktfoschungfirma Mintel durchgeführt.

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