Bis 2040 dürfte sich die Menge an Plastik und Kunststoffen in den Weltmeeren gegenüber heute verdreifachen. Bis zu 29 Millionen Tonnen dürften dann pro Jahr in die Meere gelangen. Bisherige Anstrengungen, Plastikabfälle zu reduzieren oder zu vermeiden, haben nichts gebracht.
Wenn man sich in einem Supermarkt mal bewusst die Produkte in den Regalen anschaut, merkt man, dass man fast nur von lastik umgeben ist. Praktisch alles in einem Supermarktist entweder aus Plastik hergestellt, oder mit Kunststoffen verpackt. Das meiste davon landet nach einmaligen Gebruch oder dem sekundenschnellen Auspackens im Abfall – oft auch in den Ozeanen.
Bisher sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon ausgegangen, dass jährlich etwa acht Millionen Tonnen Kunststoffe in die Ozeane gelangen. Eine neue Studie, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, geht nun aber davon aus, dass es bereits heute bis zu 11 Millionen Tonnen sind.
Und das Erschreckende: Bis 2040 wird sich die Menge sogar verdreifachen, auf 29 Millionen Tonnen pro Jahr. Solange Produkte aus Kunststoff hergestellt oder mit Plasitk verpackt werden, wird das Problem wohl kaum in den Griff zu bekommen sein.
30 Millionen Tonnen pro Jahr. Aufgeteilt auf alle Küsten und Strände der Welt, entfielen so rund 50 Kilogramm Plastikabfälle pro Meter. Kurz gesagt: Die Strände und Küsten werden regelrecht mit Plastik zugemüllt, wenn er nicht bereits von Plankton und Fischen verschluckt wurde. Rechnet man den Plastik an Land dazu, dürften in 20 Jahren insgesamt etwa 1.3 Milliarden Tonnen Kunststoffe in den Ökosystemen der Erde liegen.
Die Wissenschaftler:innen gehen jedoch davon aus, dass auch ein Verbot von Kunststoffen oder die vermehrte Verwendung von alternativen Materialien das Problem höchstens auf die Hälfte des heutigen Niveaus reduzieren würde.
Bisherige Massnamen zur Reduzierung von Plastik reichen nicht und werden bis 2040 höchstens sieben Prozent der Abfälle reduzieren. Was einmal im Meer ist, bleibt in der Regel auch da, schreibt das Forscherteam.
Im Meer zerfällt das Plastik zu Mikroplastik, das in die Nahrungskette von Tieren und letztendlich in die Teller von uns Menschen gelangt.
Die Forscher gehen davon aus, dass strengere Massnahmen jedoch zu einer drastischen Reduzierung des Abfalls führen würde. Dazu gehörten vermehrtes Sammeln von Plastik und Recycling, vor allem in Entwicklungsländern.
Auch Designer von Produkten müssten umdenken und von Plastik als Material wegkommen, schlagen die Wissenschaftler_innen vor.
Solche Massnahmen würden in den nächsten fünf Jahren weltweit Investitionen in Höhe von etwa 150 Milliarden Dollar erfordern, heisst es in der Studie.
Wenn nichts unternommen wird, würden die Kosten für die Regierungen jedoch bis 2040 auf 670 Milliarden Dollar steigen. Gleichzeitig könnten durch schärfere Massnahmen die durch Kunststoff verursachten Treibhausgasemissionen um ein Viertel gesenkt werden.
Ausserdem würde das Ende des Kunststoffzeitalters längerfristig bis zu 700.000 Arbeitsplätze schaffen, heisst es in der Studie.
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