Studie: Abfall aus dem Take-Away-Restaurant zerstört die Meere

Millionen solcher Kunststoffteilchen gelangen jährlich in die Meere. Oft, nachdem sie von den Menschen nach dem Take Away-Besuch achtlos weggeworfen werden. Foto: wikimedia
Warning: Trying to access array offset on value of type null in /home/httpd/vhosts/rocketexpress.org/resetter.org/wp-content/plugins/top-10/includes/class-counter.php on line 54

Neben Mikroplastik ist auch Makroplastik in den Gewässern zunehmend ein Problem. Jährlich landen alleine in Europa mehrere Hundert Millionen Plastikteile in den Meeren. Das meiste davon stammt aus Verpackungen von Take-Away-Speisen. Nicht nur Länder mit einem unterentwickelten Abfallsystem, auch reiche Länder gehören zu den Verursachern. Das zeigen neue Studien.

Es gibt immer mehr Lieferdienste, die Essen bequem ins Haus liefern. Aber auch Take-Away-Buden sind in den vergangenen Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen und erleben einen regelrechten Boom. In der Regel sind die verkauften Speisen in Plastikschalen und Plastiktüten verpackt, oft gibt es dazu eine Plastikgabel und ein Plastikmesser. Die Getränke sind meistens ebenfalls in PET-Flaschen abgefüllt. Nach dem Essen gelangen diese Abfälle nicht immer im Mülleimer, sondern oft in die Umwelt. In Flüsse und See und zuletzt in die Meere

In Europa gelangen jährlich etwa 310 bis sogar mehr als 900 Millionen solcher Plastikteile aus Speiseresten in die Gewässer, heisst es in einem Wissenschaftsbericht, der im Magazin «Nature Sustainability» veröffentlicht wurde. Dabei handelt es sich nicht etwa um von blossem Auge kaum sichtbaren Mikroplastik, sondern um sogenannten Makroplastik. Kunststoffteile, die grösser sind als 2.5 Zentimeter. Flaschendeckel, Kunststoffgabeln oder Plastikteller. Solche grösseren Teile machen mittlerweile etwa 80 Prozent des gesamten Kunststoffs in den Meeren aus.

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler:innen verschiedenste Regionen untersucht. Küsten, Meere oder auch Flüsse. Während es in den Meeren auch von Fischereiabfällen wie Bojen, Netzen oder Seilen wimmelt, gibt es in Flussbetten neben Kunststoffen vor allem Holz, Metall, Gummi oder Textilien. Im Fliesswasser dagegen fanden die Forscher:innen vorwiegend Kunststoffe die so leicht sind, dass sie schwimmen. 

Oft würden die grösseren Plastikteile von den Flüssen in die Meere gespült. Dort verbleiben die Teilchen an den Küsten und werden durch die Wellen langsam gebrochen und zersetzt, bis sie zu kleinem Mikroplastik verfallen.

In einer weiteren Untersuchung haben Wissenschaftler:innen die Verursacher des Mülls eruiert. Plastikabfälle stammen demnach nicht nur von ärmeren Ländern mit einem weniger entwickelten Abfallsystem, sondern auch von reichen Staaten. In Europa gelangen am meisten Plastikabfälle von der Türkei in die Meere, etwa 16.8 Prozent. An zweiter Stelle liegt Italien (11,3 Prozent), gefolgt von Grossbritannien (8,4 Prozent) und Spanien (8,21 Prozent). 

Aber auch Binnenländer wie die Schweiz gehören zu den Verursachern. Obwohl grössere Flüsse wie der Rhein über Dämme und Wehre grössere Abfälle zurückhalten können, gelangen dennoch Plastikteile in die Meere.

Als effektivste Lösung für das Problem sehen die Wissenschaftler:innen einen Produktionsstopp von Kunststoffartikeln. Die Kunststoffproduktion müsste demnach global reguliert werden, heisst es in der Studie. Dazu gehört auch der globale Massenkonsum. Wegwerfgeschirr – wie der Name schon sagt – gehört eigentlich abgeschafft, weil es lediglich für den einmaligen Gebrauch hergestellt wird. Abfall und Umweltzerstörung sind mit solchen Produkten vorprogrammiert, genau deshalb sind sie Teil und Ursache des Problems. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert