Plastikmüll: 500 Frachtcontainer Plastik landen täglich im Mittelmeer

Kunststoff und Plastik wird in vielen Ländern noch immer auf Müllhalden gekippt. Aber auch in der Schweiz und Deutschland landen Plastikflaschen oft auf den Strassen und gelangenso ins Meer. Foto: Venkat2336, Wikimedia
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Während Getränke mehrheitlich noch immer in Pet-Flaschen verkauft werden, füllt sich das Mittelmeer mit Plastikabfällen. Nach neuesten Berechnungen gelangt jährlich eine Menge von geschätzt 230.000 Tonnen Plastik ins Mittelmeer. Das entspricht täglich dem Inhalt von 500 Frachtcontainern.

Wer bei Google nach Plastikvermüllung der Meere sucht, findet zahlreiche Artikel die bereits mehr als zehn Jahre alt sind. Das Problem ist längstens jedem Kind bewusst, gehandelt wird dennoch nicht.

Noch immer gelangen täglich Unmengen von Kunststoffen und Plastik ins Meer. Laut einer Berechnung der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist es derzeit so, als ob man täglich 500 Frachtcontainer gefüllt mit Plastik ins Mittelmeer kippen würde. Gesamthaft schätzen die Wissenschaftler:innen die Menge im Mittelmeer auf mehr als eine Million Tonnen Plastik.

Etwas mehr als ein Drittel des Plastikabfalls, stamme aus Städten in Küstennähe. Die restlichen zwei Drittel stammen jedoch von entfernteren Städten und Ländern. Dieser Plastikabfall gelangt über Flüsse in das Meer. Also auch eine Flasche, die in der Schweiz oder in Deutschland in ein Feld oder auf die Strasse geworfen wird, gelangt früher oder später ins Mittelmeer.

Der grösste Anteil des Abfalls – etwa 74.000 Tonnen pro Jahr – stammt gemäss den Wissenschaftler:innen aus Ägypten. An zweiter Stelle kommt Italien mit 34.000 Tonnen und die Türkei mit 24.000 Tonnen. Auch in Ländern wie Albanien, Bosnien und Herzegowina oder Serbien werden Plastikabfälle oft unsachgemäss entsorgt.

Der tägliche Plastikmüll der ins Mittelmeer gelangt, enstpricht der Menge von 500 solcher Frachtcontainer. Foto: IPL Mamagement, Wikimedia

Untersucht haben die Auto:innen insgesamt 33 Länder, 20 davon sind Küstenstaaten oder Staaten entlang des Nils. Etwa 80 Prozent des gesamten Plastiks stammt gemäss Schätzung aus lediglich zehn Staaten. Darunter sind Ägypten, Italien, Türkei, Albanien, Tunesien, sowie der Nilanrainer Uganda. Aber auch Kenia, das im Einzugsgebiet des Nils liegt, sowie Nordmazedonien und Bulgarien, die selbst nicht ans Mittelmeer angrenzen, tragen erheblich zur Verschmutzung bei.

Die Forscher:innen gehen davon aus, dass sich die Abfallmenge bis 2040 verdoppeln könnte, falls nichts unternommen wird. Um das zu erreichen, müssten die 100 betroffenen Städte gemeinsam eine Abfallstrategie entwerfen, um die Menge zu begrenzen oder zu stoppen. Auch müssten Einwegprodukte aus Plastik und Kunststoff verboten werden, heisst es im Bericht.

Die Verfasser:innen geben an, dass die geschätzten jährlichen 230.000 Tonnen nur ein Mittelwert seien. Der Bereich liege irgendwo zwischen mindestens 150.000 Tonnen und 610.000 Tonnen. 2019 hatte der WWF in einer Studie etwa 570.000 Tonnen Plastikabfall pro Jahr im Mittelmeer berechnet.

Auch in Deutschland und der Schweiz ist der Verbrauch von Kunststoff noch immer zu hoch. Die Schweiz verbraucht im Durchschnitt dreimal so viel Plastik, wie andere europäische Länder. Pro Kopf und Jahr fallen etwa 100 Kilogramm Plastikmüll an. Von diesem Abfall wird jedoch weniger als 30 Prozent rezykliert. Drei Viertel der gesamten Plastikmenge pro Jahr in der Schweiz – eine Million Tonnen – fallen auf Einwegverpackungen.

Solange in der Schweiz beispielsweise Getränke noch immer in Pet- anstatt Glasflaschen verkauft werden, ist diese Plastikflut nicht zu stoppen. Bund und Kantone müssten endlich handeln und Plastikprodukte einschränken oder ganz verbieten.

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