Wie soll es nun mit dem Erhalt der Biodiversität weitergehen und wie soll das Klima geschützt werden? Die Uno-Mitglieder wollen im Herbst an einer Konferenz in China darüber beraten. Einmal mehr setzten sie sich ehrgeizige Ziele, die wie so oft nicht eingehalten werden. Um den Planeten zu schützen reichen schöne Worte nicht mehr.
Wir leben im 21. Jahr des 21. Jahrhunderts und die Welt brennt. Klimakrise, Artensterben und soziale Ungerechtigkeit. Die kommenden Jahre sind wohl die letzten, um die ganz grosse Katastrophe noch abzuwenden. Vorausgesetzt, es passiert endlich etwas und die Weltgemeinschaft rafft sich zusammen und einigt sich auf eine gemeinsame Strategie. Geredet wird viel, gehandelt noch immer wenig. Auch an den Uno-Klimakonferenzen. Seit Jahren werden dort ehrgeizige Ziele gesetzt, die dann nicht wirklich umgesetzt werden.
Die nächste Un-Klimakonferenz findet im Oktober in der südwestchinesischen Stadt Kunming statt. Dort wollen die Uno-Mitgliedsstaaten über das weitere Vorgehen bei der Bekämpfung der Klimakrise beraten. Gestern ist ein erster Entwurf des Abkommens veröffentlicht worden. Das Ziel ist es, bis 2030 30 Prozent der Biodiversität auf der Welt zu schützen und ab 2050 im «Einklang mit der Natur» zu leben.
Was das konkret heisst, wollen die 196 Mitgliedstaaten in den kommenden Monaten über den Sommer weiter ausformuliert werden. Das Ziel ist es unter anderem, die Ökosysteme in den kommenden 20 Jahren soweit zu schützen, dass sie sich stabilisieren. Ausserdem sollen Länder im Süden mindestens weitere zehn Milliarden Dollar Hilfsgelder erhalten und die für die Ökosysteme schädlichen Subventionen in Höhe von 500 Milliarden Dollar gestoppt werden.
Gleichzeitig sollen auch der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Plastikabfälle weltweit verringert werden. Wenig überraschend wollen die Mitgliedsstaaten auch den Verlust der Artenvielfalt stoppen. Es sind schöne Worte. Ob sie ambitioniert genug sind und auch tatsächlich umgesetzt werden?
Zweifel an der Umsetzung und den Absichten hat beispielsweise die Umweltorganisation WWF. Der Entwurf sei zu wenig ambitioniert und die Ziele würden nicht ausreichen, das Artensterben weltweit bis 2030 zu stoppen, schreibt die Organisation. Ausserdem komme der Einfluss des Konsums auf die Umwelt zu wenig zum Tragen.
Die Konferenz sollte ursprünglich bereits 2020 stattfinden. Sie wurde aber wegen der Pandemie auf den Herbst 2021 verschoben.
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