Sensibilisierung: Hitzewellen sollen Namen erhalten wie Stürme

Hitzewellen gibt es nicht mehr nur in Wüsten-Regionen wie dem Monument Valley in den USA: Vermehrt wird es auch in Städten heiss. Bild phb.
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Wissenschaftler:innen aus den USA wollen Hitzewellen künftig einen Namen geben, so wie es bei Stürmen bereits seit Jahren der Fall ist. Durch Namen soll das Bewusstsein bei den Menschen geschärft werden. Wenn Hitzewellen in den Medien mit einem Namen genannt werden, so hoffen die Wissenschaftler, würden sich auch weniger Menschen Gefahren aussetzen, in dem sie sich beispielsweise an Hitzetagen nicht mehr an die pralle Sonnen liegen.

Burglind, Christian und Katrina oder Lothar: An die Namen von Stürmen und Hurrikanen haben wir uns gewohnt. Meterologen und Institute arbeiten mit Namenslisten, die sie bei Stürmen und Hurrikanen entsprechend verteilen.

In den USA ist das National Hurricane Center in Miami für die Namensvergabe von Hurrikanen verantwortlich. Die Namen von kleineren Hurrikanen werden nach sechs Jahren erneut vergeben. Bei schweren Hurrikanen mit einer grossen Zerstörungswut, wie Kathrina 2005 in New Orleans, wird der Name von der Liste endgültig gestrichen. Einen Sturm Katrina wird es also nicht mehr geben, da er zu fest mit dem Ereignis von 2005 assoziiert wird.

Auch in Europa kennen wir viele Stürme beim Namen. Beispielsweise Burglind oder Christian. In Europa vergibt das Metereologische Institut der Freien Universität Berlin die Namen.

Weil einfache Namen einprägsam sind und eine gewisse Assoziation auslösen, wollen Wissenschaftler in den USA nun auch Hitzewellen mit Namen versehen. Metereologen nennen Hitzewellen die «stummen Killer» – oder «Silent Killers», weil hohe Temperaturen oft viele Menschenleben kosten. Immerhin war 2019 das heisseste Jahr seit Messbeginn um 1880.

Durch die Vergabe von Namen soll bei uns Menschen einerseits das Bewusstsein über die Klimaerwärmung geschärft werden. Bei Stürmen sehen wir die Zerstörung, bei Hitzewellen sehen wir in der Regel nicht viel, wir spüren lediglich, dass es heiss ist.

Ausserdem sollen die Menschen auch gesundheitlich sensibilisiert werden. Wenn Hitzewellen in den Medien mit Namen genannt werden, soll es für uns Menschen einfacher sein, die Gefahr, die von Hitzewellen ausgeht, besser einschätzen zu können.

Durch die Personifizierung einer Hitzewelle sollen Menschen davon abgehalten werden, an einem extrem heissen Tag, am Strand oder See an die Sonne zu liegen. Mit der Idee sollen also auch die Gesundheitsschäden begrenzt werden.

«Mit Namen werden Hitzewellen ansprechbarer für die Medien», sagt etwa Kathy Baughman-McLeod vom Adrienne Arsht-Rockefeller Foundation Resilience Center beim Atlantic Council, das mit der Idee der Namensvergabe von Hitzewellen vorprescht.

Seit dem frühen 20. Jahrhundert tragen Stürme Namen. Seither ist das Bewusstsein über die Gefahren von solchen Wetterereignissen bei den Menschen grösser geworden. Diesen Effekt erhofft sich die Wissenschaft nun auch bei Hitzewellen, heisst es bei der Weltorganisation der Meteorologen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO starben zwischen 1998 und 2017 weltweit über 166.000 Menschen an den Folgen zu grosser Hitze.

Immer mehr Menschen leben in Städten oder urbanen Regionen. Gerade Städte sind von Hitzewellen besonders stark betroffen. Oft liegen die Temperaturen in urbanen Gegenden deutlisch höher als in ländlichen Regionen.

Europa erlebte 2019 eine starke Hitzewelle und 2003 starben europaweit mehr als 35’000 Menschen an den Folgen von hohen Temperaturen. In den Medien jagt ein «Hitzerekord» oder «Hitzesommer» den nächsten. Alleine in den USA wurden diesen Sommer bereits mehrere Temperaturrekorde gebrochen.

Extreme Hitze ist eine Realität, nicht mehr nur in Regionen am Äquator oder in Wüstengegenen, auch in Europa oder sogar in nördlichen Regionen,wir es zunehmend wärmer. Erst kürzlich war es in der Nordpolarregion erstmals 38 Grad heiss. Ein neuer Rekord.

#NameTheWave

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