Studie: Alte Wälder sterben langsam und Bäume werden kleiner

Ob die Bäume der künftigen Wälder auch noch so hoch in den Himmel ragen? Steigende Temperaturen und Rodungen machen den Wäldern vermehrt zu schaffen. Bild: php
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Der Frühling 2020 war einer der trockensten seit Messbeginn. Die zunehmende Hitze und Dürre hat enorme Auswirkungen auf unsere Wälder. Nehmen Hitze- und Dürreperioden weiterhin zu, werden die Bäume in den Wäldern künftig kleiner. Das heisst: unsere Wälder werden sich in den kommenden Jahren verändern. Eine neue Studie hat und Wachstum der Bäume im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung untersucht.

Seit dem Jahr 1900 haben die Wälder in Europa, die mehr als 140 Jahre alt sind, von 89 auf 66 Prozent abgenommen. Die Gründe sind Abholzung, Stürme, Waldbrände sowie die steigenden globalen Temperaturen. Am verheerendsten sind die Auswirkungen auf Brände und Abholzung in tropischen Wäldern im Amazonas, wo die Bäume meist aus kommerziellen Gründen gefällt werden. Laut einer neuen Untersuchung verschwindet alle sechs Sekunden eine Waldfläche so gross wie ein Fussballfeld.

Aber auch Wälder in Europa sind stark vom Rückgang betroffen, wie das Fachmagazin Science vor wenign Tagen berichtete. Für ihre Untersuchung hat ein Team von Forschern um Nate McDowell vom amerikanischen Pacific Northwest National Laboratory PNNL die globalen Waldbestände mit Satellitenaufnahmen und 150 bereits vorhandene Studien analysiert.

Sehr empfindlich reagieren Wälder auf extreme Temperaturveränderungen, wie es in den beiden Sommern 2018 und 2019 der Fall war. Alleine in Deutschland haben rund 2’000 Quadratkilometer Wald diese beiden heissen Sommer nicht überlebt.

Übermässige Abholzung von Wäldern vermindert die CO2-Absorbation. Bild: phb

Wachstum der Bäume geht zurück und Wald verjüngt sich

Auch in der Schweiz haben die beiden Hitzesommer 2018 und 2019 dem Wald zugesetzt. In der Folge mussten Hunderte Bäume gefällt werden, weil sie abgestorben sind oder so dürr waren, dass sie eine Gefahr für Spaziergänger und Jogerinnen darstellten, weil die Äste auf die Wege zu fallen drohten.

Steigende Temperaturen – heisse Sommer und mildere Winter – haben auch Auswirkungen auf das Wachstum der Bäume, weil der Prozess der Photosynthese reduziert wird. Auch bereits grosse Bäume reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen, Trockenheit, Stürme oder auch Schädlinge wie Pilze und Insekten.

Die Wälder der Zukunft dürften deshalb aus weniger alten und weniger grossen Bäumen bestehen als wie wir sie bisher kannten. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Die Korrelation des Alters eines Waldes auf die Artenvielfalt haben Forscher bereits vor einigen Jahren festgestellt.

Wälder sind CO2-Sauger und deshalb enorm wichtig

Wälder absorbieren ausserdem CO2. Wenn Wälder also immer stärker abgeholzt werden oder durch Dürre und Trockenheit verschwinden, können sie diese Funktion als CO2-Sauger immer weniger warnehmen.

Paradoxerweise verschwinden Wälder nicht nur als CO2-Binder, sondern wir Menschen schleudern durch das Verbrennen fossiler Energieträger auch zusätzlich CO2 in die Atmosphäre. Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens – bis 2030 die CO2-Emissionen um 50 Prozent zu senken gegenüber 1990 – wird dadurch zusätzlich erschwert.

Die Autoren der Studie um Nate McDowell gehen davon aus, dass Dürren und die Dauer von heissen Perioden in den kommenden Jahren noch zunehmen dürften. Das wiederum könnte das Waldsterben beschleunigen, da die Ökosysteme generell bedroht sind.

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