Begegnungszonen in Städten erhöhen die Lebensqualität

Städte sind mehr als nur Strassen und Verkehr. Sie sind seit ihrer Erfindung vor rund 10 000 Jahren vor allem Sozialraum für Begegnung und Austausch. Im Bild die Stadt St. Gallen. Foto: phb
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Nichts verändert sich so rasch und stetig wie Städte. Die Pandemie wird die Städte zusätzlich nachhaltig verändern. Das grosse Problem der sozialen Einsamkeit hat sich während der Coronapandemie für viele Menschen noch verschärft. Umso wichtiger in der künftigen Stadtplanung wird deshalb die Gestaltung des öffentlichen Raums für Begegnungen und Gesprächsorte für die Bewohner:innen.

Seit es Städte gibt, sind sie Orte der Begegnung. Der «Marktplatz» einer Stadt oder Gemeinde ist seit jeher Ort des Traschens, Diskutierens und Kennenlernens. Auswärtige wie Einheimische treffen sich für sozialen Austausch und Handel. Nicht erst seit dem Aufkommen von Zalando haben sich Marktplätze in den digitalen Raum verlagert, bereits Jahre davor haben die grossen Shoppingzentren an den Stadträndern den «Marktplatz» und die Innenstädte regelrecht veröden lassen.

Aber auch steigende Wohnungsmieten, zunehmender Autoverkehr und die immer gleichen internationalen Mode- und Handelsketten haben den Innenstädten die «Seele» geraubt. Städte haben ihre Funktion als sozialen Raum und ihre Diversität an Menschen und Angeboten zunehmend verloren. Städte wurden vorwiegend für Autos und internationale Grossunternehmen gestaltet, und nicht mehr für die Menschen.

Der Mangel an realen sozialen Begegnungszonen hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen einsam fühlen. Einsamkeit, obwohl es durch das Internet noch nie so einfach war, soziale Kontakte zu knüpfen, wie jemals zuvor. Die Pandemie hat die Einsamkeit vieler Menschen noch verstärkt. Was nützt es, virtuell Kontakte zu haben, wenn man sie im Alltag nicht treffen kann und es keine Orte der realen Begegnung gibt?

Den Städten fehlt es an einem Gemeinschaftsgefühl. Die Menschen leben in ihren Wohnungen und verlassen sie nur noch zum Einkaufen oder Arbeiten. Es ist eine der grössten Herausforderungen für zukünftige Städteplaner:innen Städte wieder als Begegnungszonen zu denken und gestalten. Die eigentlich selbstverständliche Vorstellung von Stadt als Ort für Menschen und nicht für Grossunternehmen und Autos, muss wieder neu erlernt und verwirklicht werden.

Plätze, Parks und Strassen müssen wieder so geplant werden, dass man sich gerne in ihnen aufhält und mit anderen Menschen ins Gespräch kommen kann. Die «Stadt der Zukunft» ist viel mehr als nur Investitionsobjekt für Unternehmen oder ein Raum für selbstfahrende Autos und smarte Technologien. Städte sind in erster Linie der erweiterte Wohnraum der Menschen. Sich in einer Stadt wohl- und zuhause fühlen bedeutet vor allem eine Steigerung der Lebensqualität.

Ein Gedanke zu „Begegnungszonen in Städten erhöhen die Lebensqualität“

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