Fleischkonsum viel schädlicher für das Klima als bisher angenommen

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Die weltweite Lebensmittelproduktion ist für rund ein Drittel aller Treibhausgase verantwortlich. Besonders belastend für die Umwelt sind tierische Produkte. Das geht aus einer Studie der Universität von Illinois hervor.

Die Zahlen sind beängstigend: Die globale Food-Industrie stösst jährlich mehr als 17 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Das ist mehr als zweimal soviel wie die USA in einem Jahr als gesamte Volkswirtschaft an Treibhausgasen ausstossen. Die Lebensmittelindustrie kommt demnach weltweit auf einen Anteil aller Treibhausgase von 35 Prozent.

Darin mitgerechnet sind alle Schritte im gesamten Prozess der Lebensmittelerzeugung, also von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis zur Lieferung in Supermärkte. Wenig überraschend ist vor allem die tierische Lebensmittelproduktion für das Klima verheerend. Die Aufzucht und das Schlachten von Tieren, sowie die Bereitstellung von Futter stösst sogar mehr als doppelt so viel Treibhausgase aus, wie bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln. Obst und Gemüse ist also nicht nur gesünder, sondern auch klimaschonender. 

Am klimaschädlichsten ist demnach Rindfleisch, auf das alleine etwa ein Viertel aller Treibhausgase der Fleischindustrie entfallen. Insgesamt hat die tierische Produktion einen Anteil von 57 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses der Lebensmittelindustrie. Pflanzliche Produkte kommen auf einen Anteil von 29 Prozent CO2.

Ein weiteres Problem ist der Landverschleiss. Die Aufzucht von Rindern benötigt enorm viel Landfläche, oft werden für die Haltung der Tiere oder für deren Futterbedarf Waldflächen in grossem Stil gerodet. Umso mehr Rindfleisch nachgefragt wird, umso mehr Tiere gibt es auf der Welt. Je mehr Tiere, desto höher auch der Methanausstoss.

Eindrücklich sind auch die unterschiedlichen Mengen an Treibhausgasen zwischen der Fleisch- und der Pflanzenproduktion. Bei der Herstellung von 1 kg Weizen werden 2,5 kg Treibhausgase ausgestossen. Für 1 Kilogramm Rindfleisch  sind es nicht weniger als 70 kg CO2. Das jährliche Abfeiern von Grillorgien im Sommer sollte eigentlich sofort verboten werden.

Für die in Food Nature veröffentlichen Studie haben die Forscher:innen die Treibhausgas-Emissionen von 171 Pflanzen und 15 tierischen Produkten mit Daten aus praktisch allen Ländern der Erde untersicht. Frappant sind Länder wie Indien oder China, in denen der Pro-Kopf-Verbrauch und der Wohlstand in den vergangenen Jahren massiv gestiegen ist. Vor allem jüngere Menschen würden sich in diesen Ländern zunehmend mit Fleisch ernähren.

Wissenschaftler:innen fordern schon seit längerem ein Umdenken bei der Herstellung von Lebensmitteln. Generell müsste die Landwirtschaft umgestellt und das Ernährungsverhalten der Menschen weltweit verändert werden, würden Politik und Gesellschaft Klima- und Umweltschutz wirklich ernstnehmen.

Die Studie ist erschreckend. Die Uno ging bisher davon aus, dass die Lebensmittelindustrie lediglich einen Anteil von 14 Prozent an allen Treibhausgasen hat. Nun sind es 35 Prozent. Mehr als das Doppelte. Das gibt ernsthaft zu denken.

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