Schlechte Luft tötet in Europa jährlich 40’000 Menschen

Menschen in Städten sind besonders von schlechter Luftqualität betroffen. Im Bild das historische Industrieviertel Berlin-Oberschöneweide. Foto: phb
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In den Ländern der EU sterben jährlich etwa 40’000 Menschen vorzeitig wegen schlechter Luft. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA), der in Kopenhagen veröffentlicht wurde. Gemäss dem Bericht stellt die Luftverschmutzung noch immer die grösste Umweltbedrohung dar für die Gesundheit der Menschen.

Die Klimaerwärmung wird oft mit steigenden Treibhausgasen verknüpft. Für viele Menschen ist die Klimakrise deshalb noch immer etwas Abstraktes und wenig Greifbares. Stinkende Fabriken, Autos und andere Verursacher von Treibhausgasen sind aber auch für schlechte Luft in Städten und auf dem Land verantwortlich. Die Klimakrise hängt also auch mit Luftverschmutzung und tausenden vorzeitigen Todesfällen zusammen.

Alleine in der EU sterben jährlich etwa 40’000 Menschen wegen schlechter Luft einen vorzeitigen Tod. Konkret heisst das, in der EU stellt Luftverschmutzung nach wie vor die grösste Bedrohung für Menschen dar. Insgesamt sterben in den europäischen Ländern aber noch viel mehr Menschen an den Folgen durch schlechte Umweltbedingungen.

Die Untersuchungen der Europäischen Umweltagentur (EEA) stützen sich unter anderem auf Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Todes- und Krankheitsursachen von 2012. Demnach lassen sich rund 13 Prozent der jährlichen Todesfälle in Europa – das entspricht 630.000 vorzeitig Verstorbenen – auf Umweltfaktoren zurückführen und wären daher vermeidbar. Zu den häufigsten Todesursachen zählten Krebs, Herz- und Lungenerkrankungen sowie Schlaganfälle.

An zweiter Stelle steht dem Bericht zu Folge die Lärmbelastung. Diese tötet jährlich etwa 12.000 Menschen. Vorallem Verkehrslärm ist schädlich für die Menschen. Die eigentliche Überkrise, die Klimaveränderung, ist ein weiteres Gesundheitsrisiko. Hitzewellen, Kälteperioden, Überschwemmungen sowie vermehrte übertragbare Krankheiten durch Insekten, stellen ebenfalls ein immer grösseres Problem dar.

Laut dem Bericht hat in den vergangenen Jahren die durch Zecken übertragene Frühsommer-Mengingoenzephalitis (FSME) ebenfalls zugenommen. Problematisch werden zunehmend auch chemische Verbindungen, die aufgrund von Antibiotika auftreten. Vermehrt sprechen Menschen auf Antibiotika nicht mehr an, unter anderem, weil Antibiotika-Reste ins Trinkwasser gelangen.

Besonders Menschen in Städten sind von schlechten Umweltbedingungen betroffen

Besonders betroffen sind Menschen in urbanen Gebieten. Die Studienautoren machen deutlich, wie wichtig Parks und Grünflächen in Städten sind. In vielen Städten werden die letzten Grünflächen seit Jahren überbaut, anstatt sie zu Begegnungzonen und Parks umzubauen.

Ein Gefälle gibt es auch zwischen Ost und West. Besonders mit schlechter Luft haben Menschen in Bosnien und Herzegowina zu kämpfen. Dort ist laut Studie die Rate der Todesfälle wegen schlechter Luft mit 27 Prozent am höchsten. Am tiefsten ist sie in Norwegen und Island mit neun Prozent. Die Schweiz liegt im Bereich der Länder mit einer Rate von 12 bis 13 Prozent, Deutschland liegt im Bereich zwischen neun und elf Prozent.

Quelle: EEA Report 2020.

In den vergangenen drei Jahrzehnten haben die Todesfälle wegen schlechter Luft zwar deutlich abgenommen. Im Jahr 1990 starben in den europäischen Ländern noch etwa eine Million Menschen vorzeitig wegen Luftverschmutzung. Dennoch sind auch 40’000 noch immer 40’000 zu viel.

Quelle: EEA Report 2020.

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