Covid-19-Masken vermüllen zunehmend die Umwelt

Eine von Milliarden achtlos in der Umwelt entsorgten Coronamasken. Bild: phb
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Zigarettenstummel, Kaffeebecher und jetzt auch noch Covid-19-Masken. Seit Ausbruch der Pandemie – und seit Gesundheitsbehörden Einwegmasken im Kampf gegen Covid-19 empfehlen – steigt die Anzahl von gedankenlos weggeworfenen Masken. Diese sind enrom belastend für die Umwelt und könnten die Ozeane und Ökosysteme für mehrere Hundert Jahre kontaminieren.

Überall liegen sie herum. Auf den Strassen, auf Plätzen, selbst auf Feldwegen oder an Seeufern. Während die Masken uns vor einer Ansteckung mit Covid-19 schützen sollen, werden sie zunehmend zu einem Problem für die Umwelt.

Wer nicht gedankenlos oder sogar bewusst seine Maske in der Umwelt entsorgt, verliert sie auch oft unbewusst. Selbst mir ist das passiert, als ich vor einigen Wochen in Italien am Strand spazieren gegangen bin. Als ich die Maske einige Zeit später gebraucht hätte, um einen Shop zu betreten, habe ich bemerkt, dass ich sie verloren habe. Wohl am Strand. Das war ziemlich ärgerlich.

Eine Maske macht noch kein Umweltproblem. Millionen von Masken täglich aber schon. Auch Masken, die auf den Strassen landen, gelangen früher oder später, wenn es regnet, in die Gewässer und letzlich in die Weltmeere.

Weggeworfene Masken sind zunehmend auch ein Problem für Tiere. In der britischen Stadt Essex mussten Tierschützer vor einigen Tagen eine Möwe aus einer Mundschutzmaske befreien. Die Maske hatte sich so stark um die Beine des Vogels gewickelt, dass er weder laufen noch fliegen konnte.

Nachdem wir also geglaubt haben, der Corona-Lockdown könnte positive Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima haben, weil ganze Industrien lahmgelegt wurden und der Verkehr in Städten zurückgegangen ist, stellen wir nun nicht nur konsterniert fest, dass dem nicht so ist, sondern, dass mit den Einwegmasken noch ein neues Umweltproblem dazukommt.

Umwelt-Fachleute wie die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall oder das IPBES der Uno weisen darauf hin, dass neben Treibhausgasemissionen, Luft- und Wasserverschmutzung, Artensterben und Waldrodungen, nun auch noch Covid-19-Masken zu einem ernsthaften Umweltproblem werden.

130 Milliarden Masken gelangen monatlich in die Umwelt

Doug Cress, Vizepräsident der Meeresschutzorganisation Ocean Conservancy, sprach kürzlich in einem Video-Interview mit der BBC über die mögliche Anzahl von Masken, die in die Umwelt gelangen. Bereits vor Covid-19 seien die Ozeane mit Plastikabfall verschmutzt gewesen, jetzt kämen noch Milliarden Masken und Handschuhe dazu.

«Beim derzeitigen Tempo gelangen jeden Monat 129 Milliarden – ich sage Milliarden – Gesichtsmasken in die Umwelt. Dazu kommen noch 65 Milliarden Plastikhandschuhe.» Ein erheblicher Teil davon würde unsachgemäss entsorgt und im Meer landen.

Anti-Covid-19-Masken bestehen oft aus Polyphenylenether (PPE). Der hochtemperaturbeständige, thermoplastische Kunststoff ist höchst giftig für die Umwelt. Synthetische und biologisch nicht abbaubare Materialien wie PPE, könnten sogar Hunderte von Jahren brauchen, bis sie in der Umwelt wieder abgebaut werden.

Die WHO empfiehlt deshalb, anstatt chirurgischen Einwegmasken, besser Stoffmasken zu benutzen, die mehrmals verwendet werden können.

Gegenüber dem britischen Guardian sagte Laurent Lombard von der französischen Umweltorganisation Opération Mer Propre, dass es wohl schon bald mehr Masken in den Ozeanen geben werde als Quallen. Gerade Frankreich habe Milliarden Euro in die Beschaffung von Covid-Masken investiert. Dies könnte weitreichende Folgen für die französischen Küsten haben, da die Masken schon bald die Strände verseuchen könnten.

In Deutschland erwartet das Wirtschaftsministerium alleine für 2020 einen zusätzlichen Abfallberg von Covid-19-Masken von rund 1,1 Millionen Tonnen.

Schauen wir also, dass wir nach Zigarettenkippen und Einweg-Kaffeebechern, nun nicht auch noch die Umwelt achtlos mit Coronamasken verseuchen. Masken gehören in den Kehricht, wo sie verbrannt werden und nicht in die Umwelt gelangen können. Noch besser: Wiederverwendbare Stoffmasken verwenden.

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