Im Corona-Schatten: Starke Abholzung im Amazonas

Der Amazonas-River ist mehrere Tausend Kilometer lang und fliesst durch den bedrohten Urwald Brailiens. Bild: wikipedia
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Im Schatten des Coronavirus werden derzeit riesige Flächen des Regenwaldes in Brasilien abgeholzt. Alleine seit Jahresbeginn wurde eine Fläche grösser als die Stadt Berlin vernichtet. Das sind 51 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Dies zeigen neue Zahlen eines brasilianischen Umweltinstituts. – Philipp Bürkler

Das Coronavirus dominiert die Medienberichterstattung seit Wochen in Europa und der gesamten Welt. Obwohl das Bedürfnis der Menschen nach zuverlässigen Informationen über das Virus gross und verständlich ist, gehen Umwelt- und Klimathemen unter. Auch die Abholzung des Amazonas in Brasilien ist aus der Öffentlichkeit verschwunden, während die Abholzung in immer dramatischerem Aussmass zunimmt.

Zwischen Januar und März wurde eine Fläche von 696 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Das ist ein Anstieg um 51 Prozent gegenüber der gleichen Zeit im Jahr 2019.

Mit einer Zunahme von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr war die Abholzung im April sogar noch gravierender, wie neue Zahlen des brasilianischen National Space Research Institute (INPE) zeigen. Seit Januar bis jetzt wurden in Brasilien rund 1’200 Quadratkilometer Urwald vernichtet. Diese Fläche ist sogar etwas grösser als die Fläche der Stadt Berlin oder rund 20 Mal so gross wie Manhattan in New York City.

Während sich Menschen weltweit noch im vergangenen Sommer gosse Sorgen um die Brände im Amazonasgebiet gemacht haben, spricht momentan fast niemand über diese Umweltkatastrophe.

Einer der Hauptgründe für die zunehmende Abholzung ist die Politik des rechtsextremen brasilianischen Präsidenten und Klimaleugners Jair Bolosnaro. Seit seinem Amtsantritt, haben die Umweltzerstörung und die Waldrodung massiv zu genommen. Unter anderem, weil Bolsonaro die geschützten Waldflächen für Landwirtschaft und Bergbau frei gibt.

Alleine im vergangenen Jahr – dem ersten Amtsjahr von Bolsonaro – ging die Waldfläche um mehr als 10’000 Quadratkilometer zurück. Das enstpricht einer Fläche von einem Viertel der Schweiz.

Zusätzlich dramatisch ist die Situation, wenn man bedenkt, dass die eigentliche «Saison» der Waldrodungen im Amazons erste Ende Mai so richtig beginnt. Ausserdem hat Präsident Bolsonaro das Budget der nationalen Umweltbehörde IBAMA gekürzt. Erst Mitte April hat Bolsonaros Umweltminsiter Ricardo Salles den Direktor der Abteilung Umweltschutz der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA, Olivaldi Azevedo, entlassen, weil dieser sich in einer Aktion gege illegale Regenwaldabholzung und illegale Goldsucher engagierte.

Ein weiteres Problem sind die Brandrodungen, die von illegalen Bauern ausgelöst werden. Die aktuelle Coronakrise macht die Situation im Amazonasgebiet offenbar noch schlimmer. Brasilien ist das südamerikanische Land mit derzeit am meisten Covid-19-Infizierten und mehr als 10’000 Toten.

Umweltorganiasationen befürchten ausserden, dass sich das Virus unter den indigenen Völkern ausbreiten könnte. Umweltschützer und Indigene sind wegen des Virus ausserdem derzeit weniger in der Lage sein, den Wald zu schützen.

Die lockere Umweltpolitk Bolsonaros animiert zusätzlich Menschen, illegal Holz zu schlagen und zu verkaufen, um damit während der Coronakrise ein Nebeneinkommen zu verdienen.

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